In der Ausbildungsstufe Chi Nei Tsang® II werden 12 häufige Gesundheitsprobleme beschrieben, deren Ursache in der chinesischen Medizin als Winde bezeichnet wird. Daraus ergibt sich auch der Untertitel mit der Phrase "Pumpen und kranke Winde wegschieben".

Winde können mit Luft in Wasserrohren verglichen werden, die den Fluss behindert und eine Verstopfung verursacht. Im übertragenen Sinne kann die Energie im Körper nicht mehr ungehindert fließen und die Versorgung und Funktion der Körpersysteme ist eingeschränkt.

Die in Chi Nei Tsang® II beschriebene Technik, bei der bestimmte Akupunkturpunkte sowie Pulspunkte stimuliert werden, zielt darauf ab, diese Blockaden ("Winde") aufzulösen.

 

 

Die 12 Winde, die im Chi Nei Tsang® II behandelt werden, werden wie folgt beschrieben:

  •     Wind 1 greift die Leber, die Bauchspeicheldrüse und das Herz an und löst entsprechende Beschwerden aus.
     
  •     Wind 2 wirkt auf Zunge, Kiefer, Augen und Kopf und führt zu vielfältigen Erscheinungen.
     
  •     Wind 3 belastet die Nieren und sollte sorgfältig überwacht werden, da die Nieren für die Entgiftung sehr wichtig sind.
     
  •     Wind 4 verursacht Schmerzen, Steifheit, Müdigkeit und Unbehagen im ganzen Körper.
     
  •     Wind 5 macht den Unterleib steif, hart, fest oder zu weich, hauptsächlich verursacht durch falsche Ernährung.
     
  •     Wind 6 verursacht Muskelkrämpfe im Rücken, in den Beinen, im Nacken, ausgehend vom Bauch, über das Nervensystem bis hin zu den Muskeln.


 

Wind 7 äußert sich in Krämpfen, die den Kiefer blockieren und den ganzen Körper zum Zittern bringen.

Wind 8 greift das Herz an und verursacht ebenfalls Zittern, bringt Rötungen der Haut, Brust- und Rückenschmerzen und ein Völlegefühl im Bauch.

Wind 9 macht sich durch müde Beine und Füße bemerkbar.

Wind 10 verursacht Schmerzen, Taubheit und Hitze.

Wind 11 wirkt sich auf die Nerven aus und verursacht einen steifen Rücken.

Wind 12 verursacht Kälte oder Hitze vor allem in den Sexualorganen.
 

 

Eine Chi Nei Tsang® Sitzung beginnt immer mit den Lockerungstechniken des Bauches und der Aktivierung der sogenannten Windtore in der Leiste, unterhalb des Nabels und um den Nabel herum. Diese Entspannungstechniken werden in der ersten Ausbildungsstufe Chi Nei Tsang® I vorgestellt.

Anschließend können die "Winde" durch die Stimulierung der Kombination verschiedener Akupunktur- und Pulspunkte in einer bestimmten Reihenfolge entladen werden. Dies fördert den ungehinderten Fluss in den jeweiligen Energiebahnen im Körper, die den einzelnen Organen zugeordnet sind, den sogenannten Meridianen.

Beim Chi Nei Tsang® werden die Akupunkturpunkte nicht genadelt, sondern mit Fingern oder Ellenbogen bearbeitet, bis eine spürbare Reaktion des Körpers hervorgerufen wird, zum Beispiel durch einen Wärmefluss. Auf die gleiche Weise werden bestimmte Pulse stimuliert.

Das Gleichgewicht in den Organen und deren Zusammenspiel wird mit den Techniken des Chi Nei Tsang® als Ganzes aktiviert, so dass der Generationszyklus im 5-Elemente-System wiederhergestellt wird. Das Ergebnis ist ein emotionales Gleichgewicht und eine verbesserte Funktion der Organe. Beschwerden verschwinden und es entsteht ein allgemein stressfreier, leichterer Zustand.

Natürlich braucht es viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung, um eine möglichst effektive Sitzung durchzuführen.

Mantak Chia hat diese Techniken auf der Grundlage des Wissens und der Erfahrung verschiedener alter traditioneller asiatischer Massagetechniken über Jahrzehnte hinweg entwickelt und als eigenen Zweig im Universal Healing Tao® System niedergeschrieben.  Weitere Artikel, Buchmaterial und Online-Kurse zu Chi Nei Tsang® finden Sie auf unserer Website.

Oktober 2023 Josefine Reimig

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