Die innere Körperalchemie wird aktiviert, die Meridiane, die Gelenke, das ganze Energiesystem wird geöffnet. Was die Augen sehen, ist nur ein geringer Teil in Form des äußerlich warnehmbaren Bewegungsablaufs. Der Hauptteil des Tai Chi sind die inneren Prozesse. Ein ruhiger Geist, körperliche Flexibilität, ein koordiniertes Zusammenspiel von Bewegung und Atem und damit die Kontrolle über den Fluss des Chi. Der Akt der Balance, das höchste Ziel der Klassischen Chinesischen Medizin.
Die Wurzeln des Tai Chi liegen eher in der Kampfkunst, während Qigong aus der chinesischen Medizin abgeleitet ist. Beide nutzen jedoch die gleichen Prinzipien. Eine Art dynamische Meditation, die den Atem bewusst mit der Bewegung verknüpft und so den Fluss des Chi im Körper steuert. Vereinfacht ausgedrückt, könnte man Tai Chi als eine organisierte Abfolge von Qigong-Übungen sehen.
Um diese unsichtbaren inneren alchemistischen Qualitäten zu entwickeln, braucht es Geduld, Korrektur und wiederholtes Üben. Vorkenntnisse aus anderen Schulen, wie Kampfsport, Yoga oder allen Varianten des Qigong, erleichtern das Training und verkürzen die Lernzeit.
Die sichtbare Tai Chi Form kann innerhalb von 1-3 Monaten erlernt werden. Das Tai Chi muss im Körper heranwachsen, die Geschwindigkeit des Wachstums hängt von den persönlichen Fähigkeiten, Anzahl der Trainingsstunden und dem Lehrer ab.